Um die Rechte von Menschen mit Behinderungen in Jordanien zu verwirklichen, im Bildungssystem und darüber hinaus, hat Asia im Jahr 2008 mit vier weiteren Personen die „I am Human Society for Rights of People with Disabilities“ gegründet. Die Organisation ist die erste ihrer Art im Land – und zählt heute bereits mehr als 4.500 Mitglieder aus ganz Jordanien.
Sie klärt über die Rechte von Menschen mit Behinderungen auf und macht durch Kampagnen, Projekte und zahlreiche Initiativen auf das Thema aufmerksam. „Die meisten Leute wissen nicht, dass es Gesetze zum Schutz der Rechte von Menschen mit Behinderungen gibt. Das will ich ändern“, sagt Asia mit einem selbstbewussten Lächeln.
Auch in Bildungseinrichtungen ist die Organisation unterwegs. An der Fakultät für Erziehungswissenschaften der Universität von Jordanien werden Workshops mit Studierenden veranstaltet. Das Thema: Hindernisse, mit denen Menschen mit Behinderungen konfrontiert sind, und Möglichkeiten, diese zu überwinden. Ziel ist es, das Bildungssystem endlich gerechter und inklusiver zu gestalten.
Vor allem aber möchte Asia das Leben von Menschen wie ihr drastisch verbessern. Die „I am Human Society“ verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz, der Menschen mit Behinderungen, deren ganze Familie und das weitere Umfeld einbezieht.
„Die Familie ist unfassbar wichtig. Ich hatte Glück. Meine Eltern haben mich so akzeptiert, wie ich bin. Und sie haben diese Einstellung unserer ganzen Familie aufgezwungen.“ Asia lacht herzlich. „Das hat mich innerlich sehr gestärkt.“
Menschen mit Behinderungen und deren Familien erhalten von der Organisation kostenlose Schulungen und Trainings, die sie in allen relevanten sozialen und finanziellen Fragen unterstützen. Welche Rechte stehen mir als Mensch mit Behinderungen zu? Wer unterstützt mich, wenn mein Kind eine Behinderung hat? Die mobilen Einsatzteams, die sich aus Freiwilligen aus ganz Jordanien zusammensetzen, sind bereits in fast allen Teilen des Landes aktiv und erreichen auch Menschen an abgelegenen Orten.
Noch gäbe es Leute, die Menschen mit Behinderungen grundsätzlich ablehnten; Leute, die fragen, warum jemand im Rollstuhl auf einer Party oder mit einer Sehbehinderung in der gleichen Klasse mit anderen Kindern sei. Dennoch: „Vieles ist heute schon besser“, weiß Asia. „Ich zum Beispiel kann mich mit meinem Rollstuhl einfacher bewegen. Manchmal gibt es Rampen, und immer mehr Leute akzeptieren mich so, wie ich bin.“ Diese stetigen Veränderungen geben Asia die Kraft, sich jeden Tag aufs Neue für gleiche Rechte für Menschen mit Behinderungen einzusetzen.